Jugenddepression

„FT-Abi-Plattform“-Serie: Artikel zu selbstgewählten Präsentations-Themen aus dem Psychologie-Unterricht von Klaus Schenck

Das Thema „Depressionen“ wird immer offener in der Gesellschaft thematisiert, wobei viele Menschen Depressionen bei Jugendlichen nicht ernstnehmen und die Verhaltensweisen auf die Pubertät schieben. Dies ist allerding komplett falsch. Immer mehr Jugendliche erkranken an Depressionen, im Moment leiden ca. 18% der Jugendlichen unter dieser Krankheit. Es ist sehr hilfreich die Krankheit früh zu erkennen, denn nur so kann den Betroffenen geholfen werden.

Anzeichen sind meist sozialer Rückzug, Leistungsabfall in der Schule, Veränderung des Aussehens/des Verhaltens oder Rauschmittelkonsum. Allerdings reicht die Hilfe von Freunden oder der Familie nicht aus, der Jugendliche braucht dringend professionelle Hilfe.  Diese professionelle Hilfe ist so wichtig, weil nur Ärzte ausschließen können, ob die Gründe der Depression auch physische Ursachen haben. Des Weiteren kann er am besten entscheiden, welche Therapieform am besten ist. Es gibt die ambulante und stationäre Form der Therapie, wobei die Jugendlichen in Einzel- oder Gruppengesprächen lernen, über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen.

Eine der beliebtesten Therapien ist die kognitive Therapie, in der die Denkweise umgestellt werden soll, Beispiel: Wenn der Jugendliche eine schlechte Note bekommen hat, sollte er denken: „Nächstes Mal wird es besser“, und nicht: „Ich kann überhaupt nichts!“. Auch wenn Antidepressiva voller Vorurteile behaftet sind, machen sie nicht süchtig und sind zu Beginn einer Therapie zu empfehlen, da sie den Jugendlichen helfen, offener mit dem Therapeuten zu sprechen. Je früher der Jugendliche Hilfe bekommt, desto mehr sinkt das Risiko für die Person, im Alter Depressionen zu haben oder gar einen Suizid zu begehen.

Wenn man derzeit die sozialen Netzwerke durchschaut, findet man immer mehr Menschen, die davon sprechen, wie schlecht es ihnen geht, Bilder hochladen, auf denen sie sich ritzen und ähnliches, sodass man mittlerweile sogar schon von einem „depressiven Trend“ sprechen kann. Aber was macht die Jugendlichen überhaupt so traurig?
Allgemein sind die Jugendlichen in einer Phase im Leben, in der die meisten Umbrüche geschehen. Ihr Körper entwickelt sich weg von dem Kind hin zu einem Erwachsenen, doch entwickelt sich der Jugendliche schneller oder langsamer, fühlt er sich oft unwohl und unsicher. Auch das Umfeld verändert sich. Während die Eltern die hauptsächlichen Ansprechpartner während der Kindheit sind, distanziert sich der Jugendliche von ihnen und die Freunde stehen im Mittelpunkt. Doch wenn der Jugendliche ausgeschlossen wird, sich nicht anpassen kann oder sich nicht verstanden fühlt, wächst das Risiko für eine Depression. Diese und folgende weitere Faktoren steigern das Risiko für eine Depression:  Leistungsdruck in der Schule, Festlegung des Selbstwertgefühls und der Identität, Entwicklung einer Autonomie und erste partnerschaftliche Beziehungen.

Mädchen haben mit diesen Umstellungen oft mehr Probleme und leiden somit häufiger unter Depressionen. Die allgemein steigende Depressionsrate Jugendlicher wird jetzt auch durch unterschiedliche Präventionsprogramme entgegengewirkt, Informationen findet man unter: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/depression-im-kindes-und-jugendalter

Artikel: Katharina

Fotos: Klaus Schenck

Artikelreihe aus dem Psychologie-Unterricht

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