Empathie war der Schlüssel

„FT-Abi-Plattform“-Serie: Artikel zu selbstgewählten Präsentations-Themen aus dem Psy-chologie-Unterricht von Klaus Schenck

Wir schreiben das Jahr 2066. Die Menschen gedenken weltweit dem 50. Jahrestag unserer neuen, global umfassenden Weltordnung, die von Politikwissenschaftlern häufig als „One – World – Polity“ bezeichnet wird.

Zu diesem Anlass soll der herausragende Erfolg unserer Weltordnung – erkennbar an einer langen weltweiten Friedensperiode, einer gegen null strebenden Armutsquote und einer wortwörtlichen gerechten und sozialen Einkommensverteilung – auf seine Ursprünge hin beleuchtet werden. Geschichtswissenschaftler betonen immer wieder die Einzigartigkeit unseres global vernetzten Systems, das unvergleichbar mit allen vorherigen Epochen ist und sehen übereinstimmend das Jahr 2016 als Ausgangspunkt für die Entstehung. Ein Jahr, in welchem gerade große Not, soziale Konflikte und viel Krieg herrschten.

Zu eben dieser Zeit löste eine Welle von Kriegsflüchtlingen aus dem Nahen Osten und Afrika sowie eine Zuspitzung von Krisen und Kriegen eine existenzielle Diskussion mit folgenden Leitfragen in dem damaligen Europa aus: Wie kann es sein, dass sich in unserer Welt so viele Leute aufmachen, um zu uns fliehen? Wieso haben wir die Not zugelassen, nichts dagegen unternommen? Wieso haben wir uns von all diesen Problemen abgeschottet, wo wir doch längst das Heft des Handelns in die Hand hätten nehmen können? Wieso haben wir keine Verantwortung für unsere Mitmenschen übernommen, wie konnte „die Politik“, wie konnten wir derart unsere Aufgaben verfehlen?

Sozialwissenschaftler und Psychologen können die menschliche Natur stark vereinfacht in zwei Teile untergliedern: Einer selbstsüchtigen, gierigen sowie einer sozialen, empathischen Seite. Man weiß heute, dass bis zum Jahr 2016 – nicht nur, aber überwiegend – die selbstsüchtige Seite Grundlage menschlichen Handelns war und dass genau dadurch massive Probleme entstanden sind, die viel Not ausgelöst haben. Die Diskussion aus den gegebenen, teilweise dramatischen Umständen heraus bewirkte den historischen Wendepunkt im 21. Jahrhundert in diesem Jahr. Von nun an sollte die empathische, soziale Seite sich im menschlichen Handeln überwiegend niederschlagen.

Die sozialen Heilkräfte der Empathie – wir tragen sie seit Anbeginn der Zeit in uns und sie ist die Grundlage jeder Gesellschaft. Wir fühlen mit dem Anderen, es entsteht zwischen Menschen eine Bindung, ein Verständnis für die Lage des jeweils anderen. Dieses einfache Prinzip und seine weltweite Förderung ab 2016 sind das Bindemittel nicht nur unserer heutigen Gesellschaft – sondern auch die Grundlage unseres heutigen Verständnisses der Aufgaben von Politik, Justiz und auch von der Wirtschaft.

Die durch die Leitfragen geprägte Diskussion um das Wesen des Menschen – es hat unsere heutige Existenz begründet. – Warum gerade 2016; warum nicht im Zuge früherer gesellschaftlicher Umwälzungen, deren Tragweite weit größer war?
Hier ist sich die Wissenschaft leider nur in ihrer Uneinigkeit einig. Sicher ist, dass der Mensch mit der Verwirklichung seiner empathischen Seite zweifelsohne die nächste Stufe seiner Entwicklungsgeschichte erklommen hat. Dieses Mal ohne Krankheit, Tod oder Krieg – es war eine stille Revolution im Kopf eines jeden Einzelnen.

Artikel: Pascal

Fotos: Klaus Schenck

Artikelreihe aus dem „Psychologie“-Unterricht

Materialien für Lehrer und Schüler

Für 2025: Nicht piensen + klagen → anpacken + tun!

Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.

Für 2025: Vier Schritte: Träumen, Wollen, Tun, Bekommen!

Der „Wenn“ und der „Hätt“ henn noch nie was g´hätt.

Klaus Schenck

Gebt nicht auf! Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.“ (Nawalny)

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