„Kopf hoch, Schüler!“ 6. Werde ein Possibilist! Zuversicht wagen!

Liebe Schülerin, lieber Schüler,

auf Seite 269 erzählt Prof. Busch („Kopf hoch!“) die Geschichte von drei Fröschen, die in einen Eimer voll Sahne fallen. Ihr kennt die Geschichte vermutlich mit zwei Fröschen, hier sind es aber drei, und das ist das Entscheidende! Nun zu unseren drei Fröschen: Der pessimistische jammert: „Wir sterben eh!“, und ertrinkt. Der optimistische beschwichtigt: „Immer positiv bleiben, da kommt schon noch Hilfe!“, und ertrinkt auch. Der zuversichtliche meint: „Wer weiß schon, was passiert? Aber ich kann etwas tun!“, und er strampelt die Sahne zu Butter und springt aus dem Eimer. Die Logik der beiden ersten Frösche: Warum soll ich etwas tun, wenn eh alles den Bach runter geht oder wenn alles von alleine gut wird. Nur der dritte Frosch hält verschiedene Entwicklungen für möglich – eine positive oder eine negative, hofft natürlich auf die positive, es ist die „produktive Unsicherheit“, die du vom fünften „Kopf hoch!“-Brief kennst.

Das „Mögliche“ lässt das Gehirn powern, rattern, erfinderisch sein, für das „Mögliche“ geben wir alles, wir glauben an unsere Chance, wir wissen es aber nicht, wir vertrauen aber uns, die Chance nutzen zu können, und das führt zu einem extremen Engagement aus der „Haltung des Möglichen“ heraus und diese nennt man „Possibilismus“, hergeleitet aus dem Wort „possible“ („möglich“) im Englischen und Französischen.

„Ein Possibilist geht nicht davon aus, dass alles automatisch gut oder schlecht wird, sondern weiß, dass unterschiedliche Möglichkeiten und Ausgänge denkbar sind… Wie die Sache ausgehen wird, hängt dabei oftmals (wenn auch nicht immer) von den eigenen Handlungsmöglichkeiten ab.“ (S. 271) Die Zukunft ist nicht festgelegt, sondern ein Raum voller Möglichkeiten. „Possibilismus lenkt unsere Gedanken an die Zukunft auf das Machbare in der Gegenwart. Er nutzt die Unsicherheitsenergie als Antrieb, um ins Handeln zu kommen.“ (S. 273)

Und noch ganz schnell eine Unterscheidung zwischen „Hoffnung“ und „Zuversicht“. Die „Hoffnung“ bezieht sich eher auf eine ferne, unbestimmte Zeit, die „Zuversicht“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und heißt übersetzt „guter Ausblick“, also das, was wir unmittelbar vor uns sehen, folglich ist die uns „Zuversicht“ zeitlich viel näher. „Die Zukunft motiviert stärker, wenn sie in greifbare Nähe liegt und eine positive Aussicht mit ihr verknüpft werden kann. Das motiviert uns, Anstrengungen auf uns zu nehmen und beherzt voranzuschreiten.“ (S. 283)

Was mich zum Possibilisten macht, ist der Reiz des Unsicheren, der Reiz des Möglichen, gepaart mit der steten Zuversicht, es zu packen, und der Gelassenheit, vor mir bestehen zu können, wenn es nicht klappt, aber das mir Mögliche getan zu haben. Ich schrieb um 2000 herum viele Zeitungen und Zeitschriften an, um endlich meiner Schreib-Leidenschaft eine Bühne zu geben. Auf diesem Weg landete ich bei „Eltern for family“ und bekam – gegen alle Wahrscheinlichkeit – beim „Rheinischen Merkur“ für ein Jahr jeden Monat eine eigene Schul-Kolumne.

Ordner mit allen zentralen Pädagogik-Veröffentlichungen: https://www.klausschenck.de/ks/veroeffentlichungen/paedagogik/index.html

Ich konzentriere mich ausschließlich auf das, was in meiner Hand liegt, und ich glühe im Tun und gebe alles, aber frage nicht, ob ich erfolgreich sein werde oder nicht, ich glaube einfach an meinen Erfolg! Und wenn er nicht eintritt, was meist der Fall ist, so war ich beim Tun im Flow und in meiner Vorstellung malte ich mir den Erfolg in allen Farben bereits aus – zwischen vorgestelltem Erfolg und realem Erfolg ist im Gehirn kein großer Unterschied, er wird im gleichen Areal verarbeitet, folglich kommt die „Niederlage“ bei mir kaum an.

Und am Schluss noch ein Tipp von Prof. Busch bei einem Problem: Male einen Kreis auf ein Papier und darum nochmals einen weiteren größeren. In den äußeren Kreis schreibst du alles, was du nicht beeinflussen kannst. Was du aber beeinflussen kannst, damit das Problem in deinem Sinne gelöst wird, schreibst du in den inneren Kreis. Und genau auf diese Dinge im inneren Kreis „schmeißt“ du deine volle Unsicherheitsenergie. Du zeigst dir selbst, was du in der belastenden Situation in genau diesem Moment tun kannst, und darauf konzentrierst du dich!

Werde ein Possibilist! Sei zuversichtlich, glaube an dich, vertraue der Möglichkeit, Dinge durch dein entschlossenes Handeln zu deinen Gunsten verändern zu können, aber versteife dich nicht darauf, habe einen weiten Blick auch für andere Möglichkeiten!

Klaus Schenck

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  • Schickt bitte die Links, die euch geholfen haben, rum, ich selbst habe keine sozialen Medien. Ich erarbeite für euch die Materialien und ihr macht für mich die Werbung – Deal.
  • Wenn eure Eltern einen Familien-Betrieb, ein Familien-Unternehmen haben, fragt sie doch bitte, ob sie Interesse an einem Banner für Azubis mit Abitur haben. Wir sind ein reiner Oberstufenschülerkanal. Link: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/durch-bannerwerbung-an-azubis-mit-abitur/
  • Ein ehrliches „Lehrerbuch“, das schon im Titel „Engagement-Lehrer“ und „Lehrer-Zombie“ beide Seiten nennt, die mein Lehrerleben ausmachten. Wer Schule aus Lehrersicht kennt, wird Schule angemessener und damit taktisch klüger erfassen. Das Buch kostet 16 Euro. Stopp, ich will die Restbestände bis Ende April 2025 verkauft haben durch eine Sonderaktion: das Buch für 9,90 Euro! Link: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vom-engagement-lehrer-zum-lehrer-zombie/

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Über den Autor

Klaus Schenck unterrichtete die Fächer "Deutsch", "Religion" und "Psychologie". Er hatte 2003/04 die Schülerzeitung "Financial T('a)ime" (FT) zunächst als Printausgabe ins Leben gerufen, dann 2008 die FT-Homepage, zwei Jahre später die FT-Sendungen auf YouTube (www.youtube.com/user/financialtaime) , zusätzlich ist noch seine Deutsch-Homepage (www.KlausSchenck.de) integriert, sodass dieses "Gesamtpaket" bis heute täglich auf rund 1.500 User kommt. Mit der "FT-Abi-Plattform" wurde ab 2014 das Profil für Oberstufen-Material - über die Schülerzeitung hinaus - geschärft, ab August 2016 ist wieder alles in einer Hand, wobei Klaus Schenck weiterhin die Gewichtung auf Schulmaterial beibehält und die Internet-Schülerzeitung (FT-Internet) bewusst auch für andere Interessierte öffnet.

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