„FT-Abi-Plattform“-Serie: Artikel zu selbstgewählten Präsentations-Themen aus dem Psychologie-Unterricht von Klaus Schenck
Hey!

Kennt ihr die Spaltung zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Liebe und Hass oder auch zwischen Nähe und Distanz? Es ist die Spaltung, die die Borderline-Persönlichkeit täglich erlebt. Die Spaltung in „Gut“ und „Böse“. Graustufen, wie in einer normalen Gefühlswelt, gibt es bei dieser Persönlichkeitsstörung nicht. Dieser Spaltungsmechanismus kann bereits im Kindesalter beginnen und setzt sich in der Jugendzeit fort.
Die Schwierigkeit eines Borderliners ist es, Grenzen zu setzen und vielmehr sie zu erkennen. Dadurch erleben wir und auch der Betroffene sich selbst häufig als Grenzgänger. Doch zunächst einige Fakten:
- Über 1,5 % der Bevölkerung leidet an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und es ist somit die häufigste Form der Persönlichkeitsstörungen.
- Bei weiblichen Personen erkennen wir diese Störung durch häufige Selbstverletzungen, während männliche Betroffene stärker durch aggressives und gewalttätiges Verhalten auffallen.
- Ein Borderliner fühlt sich immer halb leer, d.h., er besitzt ein chronisches Gefühl von Leere und Langeweile

Ein häufig auftretendes Symptom dieser Persönlichkeitsstörung ist das selbstschädigende Verhalten: z.B. Drogen- und Alkoholmissbrauch, Ladendiebstahl, übermäßiges Essen. Aber auch häufige unangemessene Zornausbrüche oder Selbstmordandrohungen, Suizidgedanken oder Selbstverstümmelungen sprechen für eine BPS. Narben von Selbstverstümmelungen zeugen von innerer Anspannung, die sich oft durch eine unangenehme Situation schnell verstärken. Eine komische Bemerkung reicht meist schon aus und führt zu einem extrem hohen Anspannungsniveau. Dies gilt auch als eine Störung der Emotionsregulation. Hat die Anspannung eines Betroffenen bereits ein hohes Level erreicht, kommt es meist zu Selbstverletzungen durch Kratzen, Verbrennen, Schneiden oder Ritzen. Kurzfristig führt es zwar zu einer Entspannung, jedoch führt es langfristig zu biologischen und zwischenmenschlichen Störungen.
Borderliner finden sich oft in einem helfenden Beruf wieder, da sie dort versuchen, ihre fehlenden sozialen Kontakte auszugleichen. Kommt es jedoch zu einem Problem am Arbeitsplatz, droht eine zerstörende Karriere. Borderliner sehnen sich nicht selten nach der Aufnahme in Sekten, denn diese betreiben häufig eine schwarz-weiße Weltanschauung. Die Sekte in diesem Fall ist das „Gute“ und die Außenwelt das „Böse“.
Ursachen der Persönlichkeitsstörung können ganz unterschiedlich sein, jedoch liegen sie meist in der Vergangenheit: Trennung der Eltern, Drogenmissbrauch in der Pubertät, alkoholkranke Elternteile, verbale, körperliche oder sexuelle Gewalterfahrung.

Ein wichtiger Baustein der Therapie ist das Skills-Training. Hier lernen die Betroffenen Achtsamkeit, Stresstoleranz, den Umgang mit Gefühlen, die soziale Kompetenz und arbeiten an einer Steigerung des Selbstwertes. Für viele Betroffene ist es sinnvoll, einen Notfallkoffer anzulegen. Hier werden nur Skills hineingepackt, die zuverlässig und wirksam sind. In der Therapie wird dem Betroffenen ebenfalls gelehrt, seine Gefühle durch entsprechendes Handeln zu beeinflussen. Hat man also gerade ein trauriges Gefühl, kann man das Gefühl schwächen, indem man Sport macht oder Wohlfühlmusik hört. Vielen hilft jedoch auch der Austausch in einer Selbsthilfegruppe. Das wohl Wichtigste ist es jedoch, nicht immer nur das Negative in sich zu sehen und auch mal freundlicher mit sich selbst umzugehen.
Name: Clara
Präsentations-Fotos: Klaus Schenck
Präsentation: https://www.youtube.com/watch?v=cnzcifTc7E8
Manuskript der Präsentation: http://www.klausschenck.de/ks/downloads/g52-kv-borderline-clara.pdf
Artikelreihe aus dem „Psychologie“-Unterricht



- „Werbung für den „Psychologie“-Unterricht als Freiraum für junge Menschen – besonderer Schwerpunkt: Magersucht + Essstörungen“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/werbung-fuer-den-psychologie-unterricht-als-freiraum-fuer-junge-menschen-besonderer-schwerpunkt-magersucht-essstoerungen/
- „Traumatisierung“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/traumatisierung-und-ihre-folgen/
- „Resilienz – innere Stärke“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/resilienz-innere-staerke/
- „Borderline“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/borderline-persoenlichkeitsstoerung/
- „Stress besser meistern“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/stress-besser-meistern/
- „ADS“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/was-ist-ads/
- „Jugenddepression“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/jugenddepression/
- „Kinderängste“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/kinderaengste/
- „Angst“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/angst/
- „Depressionen“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/depressionen/
- „Bipolare Störungen“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/bipolare-stoerungen/
- „Werbung – Ich bin doch nicht blöd!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/werbung-ich-bin-doch-nicht-bloed/
- „Wirtschaftspsychologie – Auf der Suche nach dem perfekten Personal“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/wirtschaftspsychologie-auf-der-suche-nach-dem-perfekten-personal/
- „Vergangene Kultur – gegenwärtige Begeisterung: Ägypten“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vergangene-kultur-gegenwaertige-begeisterung/
- „Empathie war der Schlüssel“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/empathie-war-der-schluessel/
- „Liebe – ein unerklärliches Phänomen“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/liebe-ein-unerklaerliches-phaenomen/
- „Mal wieder ein unerklärliches Missverständnis – Wahrnehmung“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/mal-wieder-ein-unerklaerliches-missverstaendnis-wahrnehmung/
- „Mentales Training im Leistungssport – Fechten“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/mentales-training-im-leistungssport-fechten/
- „Einzelkinder“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/einzelkinder/
- „Freundschaft – was bedeutet das eigentlich!?“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/freundschaft-was-bedeutet-das-eigentlich/
- „Viel fernsehen – wenig lernen – wie sich der Medienkonsum auf die Schulleistung auswirkt“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/viel-fernsehen-wenig-lernen-wie-sich-medienkonsum-auf-die-schulleistungen-auswirkt/
Materialien für Lehrer und Schüler



- Welche Idee steckt dahinter: „Der Nischenkanal der Abi-Kämpfer“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-nischenkanal-der-abi-kaempfer/
- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ , Rückmeldungen zu den Abi-Sendungen: https://www.klausschenck.de/ks/deutsch/index.html und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- Werbung für den „Psychologie“-Unterricht als Freiraum für junge Menschen – besonderer Schwerpunkt: „Magersucht + Essstörungen“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/werbung-fuer-den-psychologie-unterricht-als-freiraum-fuer-junge-menschen-besonderer-schwerpunkt-magersucht-essstoerungen/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
- „Die Macht der Disziplin“ – diszipliniert → erfolgreicher, stressfreier und glücklicher: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/disziplin-erfolgsfaktor-in-der-schule-einfuehrung/
- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
Für 2025: Nicht piensen + klagen → anpacken + tun!

Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.
Für 2025: Träumen, Wollen, Tun, Bekommen!
Klaus Schenck
„Gebt nicht auf! Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.“ (Nawalny)