Angemaßtes Gerechtigkeits-Schwert einer Minderheit

„Was mich jedoch aggressiv macht, ist das triefende Moralin der selbst ernannten ‚Gut-Menschen‘, das jeden Humor, jedes Lachen, jede Selbstkritik in seiner Moral-Hybris ertränkt. Die Moral-Wächter peitschen mit der ‚political correctness‘ jeden abweichenden Gedanken aus. Die Tyrannei der ‚Gut-Menschen‘ mit ihrer ‚Political-correctness-Keule‘ kennt – wie jede Tyrannei – kein Sowohl-als-Auch, sondern nur ein Für-Uns oder ein Gegen-Uns: weiße Hüte und schwarze Hüte, aber keine grauen. Ein verräterisches Wort und das Urteil ist gesprochen. Moralin-Schaum vor dem Mund, das Messer zwischen den Zähnen wird ständig zensiert und die Lebendigkeit liquidiert. Der Inhalt spielt zunächst keine Rolle, zuerst beginnt die Zensur: sind alle Gender-Forderungen eingehalten, auch wenn der Text vor lauter männlichen, weiblichen, diversen Formen kaum noch verständlich ist? Der Inhalt wird sekundär gegenüber den eingehaltenen Tugend-Diktaten.
Meine Texte atmen Ästhetik, beim lauten Lesen klingen sie für sensible Ohren musikalisch, in meine Texte gieße ich mein Sprachgefühl, komponiere Worte zu Sprachgeweben, meine Sprache lasse ich nicht mit dem angemaßten Gerechtigkeits-Schwert einer Minderheit exekutieren. Auch bin ich nicht bereit, mich ständig wie ein kleines Kind zu irgendeinem Gut-Menschtum erziehen zu lassen; ständig gesagt zu bekommen, was für mich eigentlich das Richtige sei, wie mein Denken zu funktionieren habe, mit wem Mitleid angemessen ist und über wen ich hinwegtrampeln darf. Kriterium dabei ist nicht die Sache, sondern ob die Sache einen schwarzen Hut trägt oder einen weißen, zu den Guten oder den Bösen gehört und dies legen die Tugend-Wächter fest – stets in der Minderheit, aber gleichzeitig stets in der Anmaßung nicht hinterfragbarer göttlicher Einsichten.
Dieser Manichäismus von Licht und Finsternis, dieses ständige bewertete Sortieren, dieses hundertprozentig klare Trennen in Gut und Böse, in Zustimmung und Ablehnung sprengt mein Denken, raubt meinem Geist das Sowohl-als-Auch, nimmt mir die Freiheit der Weite, des Vereinens des Getrennten, die Bereicherung in der Unterschiedlichkeit. Jeder ‚Minderheiten-Spleen‘ bekommt heute die große Bühne, wir aber, die Mehrheit, sind ins Parkett verbannt und sollen als Zuschauer dem Treiben applaudieren. Auch Mehrheits-Empfinden, Mehrheits-Ängste, Mehrheits-Gedanken verdienen ihre Bühne und für diese Mehrheits-Bühne schreibe ich dieses vorliegende Buch!“
Klaus Schenck: „Vom Engagement-Lehrer zum Lehrer-Zombie“. Bange-Verlag, Hollfeld, 2020, S. 72f., 16 Euro (Auseinandersetzung mit dem Buch von Joachim Gauck: „Toleranz – einfach schwer“ [2019]) Infos zum „Lehrerbuch“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vom-engagement-lehrer-zum-lehrer-zombie/ Stopp, ich will die Restbestände bis Ende April 2025 verkauft haben durch eine Sonderaktion: das Buch für 9,90 Euro!
Linke Spalter
„Sind Linke gar nicht so tolerant, wie sie denken? Dies legt zumindest ein Artikel der SonntagsZeitung mit dem Titel «Links, urban, gebildet – und intolerant» nahe. Die Autorin geht dabei auf eine Studie des Mercator Forum Migration und Demokratie am Zentrum für Verfassungs- und Demokratieforschung der Technischen Universität in Dresden ein…
Besonders intolerant seien also nicht die Konservativen auf dem Land, sondern eben die urbanen Linken.
Dies rühre besonders daher, dass Linke glauben, sie würden sich stets für das Gute einsetzen. Wer also eine andere Meinung vertritt, steht daher automatisch auf der Seite der Bösen, sagt der Schweizer Politologe Michael Hermann zur «SonntagsZeitung». Wer also «zur Kategorie der Bösen oder Unterdrücker zählt», müsse nicht mit Empathie rechnen, so Hermann.
Es sei also die Linke, die die Spaltung der Gesellschaft mit ihrer Intoleranz vorantreibe. Dabei sei es grundsätzlich kein Problem, wenn Menschen unterschiedlicher Meinung sind. Problematisch sei, wenn sich negative Gefühle gegenüber Menschen mit anderer Meinung einstellten. Dann spricht man von affektiver Polarisierung und ebendiese sei auf linker Seite ausgeprägter wie bei Konservativen oder Rechten.“
Link: https://www.watson.ch/international/eu/553998493-linke-intoleranz-was-die-mercator-studie-wirklich-zeigt (18.11.2023)
Lösung: Zuhören, ohne zu werten – sich interessieren, ohne zu verurteilen

Mein Empfinden von 2020 deckt sich exakt mit den Ergebnissen der Studie des Mercator-Forums an der TU Dresden (veröffentlicht: 18. Juli 2023). Mich nervt nicht das Gendern, mich nervt die dahinterstehende Intoleranz, diese Anmaßung, aus der selbstherrlichen „Position der Guten“ unerbittlich Andersdenkende aburteilen und verdammen zu dürfen. Diese ideologische Schwarz-weiß-Unduldsamkeit ist mir verhasst!
Wir leben in polarisierten Zeiten, in einer gespaltenen Gesellschaft, aber es gibt eine Lösung: Zuhören und sich interessieren! Und dann auch mal das Gehörte stehen lassen! Mit meinem ruhigen, von wirklichem Interesse geleiteten Fragen öffne ich die andere Seite dazu, im Anderen den Menschen zu sehen, der nur eine andere Ansicht vertritt – nicht mehr, nicht weniger, aber dennoch ein schätzenswerter Mensch bleibt! Das ist meine Brücke zum Anderen, eine Brücke, die im Privaten viel verändert und im Gesellschaftlichen ein respektvolles Miteinander ermöglicht, auch ohne gemeinsame Position!
Klaus Schenck
Materialien für Lehrer und Schüler



Aktuelle Themen:
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Für 2025: Nicht piensen + klagen → anpacken + tun!

Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.
Für 2025 – vier Schritte: Träumen, Wollen, Tun, Bekommen!
Der „Wenn“ und der „Hätt“ henn noch nie was g´hätt.
Klaus Schenck
„Gebt nicht auf! Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.“ (Nawalny)