In der Fechtsaison 2008/09 qualifizierte ich mich für die Teilnahme an den Europameisterschaften der Kadetten in Bourges / Frankreich.
Am Sonntag, 01. März, starteten wir um 7.00 Uhr in Tauberbischofsheim, um unsere Reise in die Stadt Bourges im Südosten Frankreichs anzutreten. In unserem Bus fuhren 3 Betreuer und 4 Fechter. Während der 750 Kilometer langen Fahrt stieg so langsam die Spannung auf das große Ereignis.
Gegen Abend hatten wir unser Ziel erreicht: das Schlosshotel „Mercure“ in Bourges. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, ging die ganze Mannschaft mit Betreuern und mitreisenden Familienmitgliedern zum Abendessen. Hier herrschte noch eine sehr aufgekratzte Stimmung und ich lernte andere Sportler der deutschen Teams kennen. Nach der Abendmahlzeit trafen sich einzelne Mitglieder der Mannschaften in den Zimmern, um sich gegenseitig Mut für den großen Tag zu machen.
Am folgenden Montag mussten zunächst die Herren-Degen- und Damen-Florett-Fechter an den Start. Natürlich begleiteten wir unser deutsches Team in die Fechthalle, um sie anzufeuern und zu unterstützen. Dazwischen fand ein abschließendes Training für diejenigen statt, die an den folgenden Tagen Wettkämpfe hatten. Nach dem Training fand die sogenannte Waffen- und Materialprüfung statt. Dabei wird von einer technischen Kommission überprüft, ob das Material den internationalen Vorschriften entspricht und funktioniert. An diesem Abend ging ich mit großer Anspannung ins Bett, obwohl ich vorher noch eine Massage erhalten hatte.
Am Dienstag, 03. März, war es endlich auch für mich so weit. Pünktlich um 8.00 Uhr stand ich in der Halle. Zunächst holten wir unsere Waffen von der Materialprüfung wieder ab. Dann war Aufwärmen angesagt, das vor jedem Turnierbeginn ein „Muss“ ist. Nach einer kurzen Lektion – das ist eine Einzelübung mit dem Trainer – wurde auch schon die erste „Runde“ aufgerufen.
Alle Fechter werden in Gruppen von 6 – 7 Fechtern eingeteilt. Jeder muss nun gegen jeden aus dieser Gruppe fechten. Dabei muss man in der Regel mindestens 3 Siege machen, um weiter zu kommen. So minimiert sich die Anzahl der Fechter, so dass schließlich 64 übrig bleiben. Bei den folgenden Gefechten kommt nur jeweils der Sieger weiter, so dass dann 32, 16, 8 übrigbleiben. Diese letzten 8 stehen im Finale. Leider erreichte niemand aus unserem Damendegen-Team dieses Finale.
Für mich kam das „Aus“ in der Runde der letzten 32. Der 20. Platz war für mich eine Enttäuschung, obwohl ich davor sehr gut gefochten hatte. Leider zählt in der Sportart Fechten oft auch das Glück zum Sieg.
Trotz meines Glücksbringers „Keinohrhase“ fehlte mir an diesem Tag das Quäntchen Glück. In meiner persönlichen Statistik habe ich festgestellt, dass die Europa-Meisterschaft der 95. Wettkampf war, den ich während meiner gesamten Laufbahn bestritten habe. Mittlerweile sind es genau 100. Und ich freue mich jetzt schon auf den 101.
Artikel: Lisa Nahm
Materialien für Lehrer und Schüler



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