
„Du studierst Biomedizin? Also wirst du Ärztin, oder?!“
Lasst uns zu Anfang erst einmal mit diesem Vorurteil aufräumen: Biomedizin studieren bedeutet nicht, Arzt zu werden. Dazu ist das Humanmedizinstudium da. Biomediziner sind Spezialisten auf dem Gebiet der medizinischen Forschung. Sie versuchen Krankheiten wie Krebs, Aids oder Demenz zu bekämpfen, indem sie Ursache und Verlauf näher untersuchen und Mittel entwickeln, die sie heilen könnten.
Ich studiere mittlerweile im 5. Semester Biomedizin und hätte bis vor drei Jahren nicht im Traum daran gedacht, mich einmal näher mit Bakterien, Viren und Enzymen zu beschäftigen. Ich wollte immer Journalistin werden, Redakteurin bei einer großen Zeitung. Doch Germanistik- oder Medienwissenschaftsstudenten haben es derzeit nicht leicht. Schon allein ihre schiere Anzahl macht es schwer, auf diese Weise in den Beruf zu starten. Zudem werden immer mehr Fachleute verlangt. Wer Hintergrundberichte über eine Naturkatastrophe schreiben möchte, sollte am besten Geographie studiert haben. Und wer sich über medizinische Themen auslassen möchte, sollte auch tiefergehende Fragen beantworten können. Kurz und gut: ich bekam von mehreren Seiten den Rat, etwas medienfremdes zu studieren. Aber was? Medizin interessierte mich, aber Arzt werden, nur um als Journalistin zu arbeiten? Wäre das nicht zu viel des Guten? Dann stieß ich auf den Seiten der Uni Würzburg auf Biomedizin und war sofort begeistert. Ein Bachelor-Studiengang mit biologisch-medizinischem Schwerpunkt! Perfekt!

Aber was muss man eigentlich mitbringen, wenn man Biomedizin studieren möchte?
Wichtig ist vor allem Interesse an naturwissenschaftlichen und medizinischen Zusammenhängen. In den ersten Semestern werden Grundkenntnisse aus den Bereichen der Physik, der Chemie und der Biologie gelehrt. Wer ein solides Vorwissen mitbringt, ist da klar im Vorteil. Außerdem sollte man belastbar sein. Im ersten Semester steht beispielsweise die komplette Anatomie des Menschen auf dem Lehrplan (die Extremitäten ausgenommen), eine Stofffülle, für die den Medizinern deutlich mehr Zeit gelassen wird. Nicht zuletzt ist ein sehr gutes Abitur Voraussetzung. Aufgrund der geringen Anzahl an Plätzen (jährlich werden etwa 35 Erstsemester aufgenommen), ist der NC sehr hoch. Aber lasst euch davon nicht abschrecken! Biomedizin ist zwar ein anspruchsvolles, aber auch ein interessantes und besonders vielseitiges Fach. Wenn ihr euch für medizinische Fragestellungen interessiert, das lange Medizinstudium euch jedoch abschreckt, seid ihr hier genau richtig.
Corinna Spies, corinna.spies@stud-mail.uni-wuerzburg.de
Zur Studienberatung der Uni Würzburg:
www.studienberatung.uni-wuerzburg.de
Materialien für Lehrer und Schüler



- Alle Abi-Materialien auf einen Blick: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/ und Power-Paket für Abi-Kämpfer: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/gesamt-strategie-fuer-abi-kaempfer/
- „Die Stillen in der Schule“ – Ermutigung + Strategien bei Introversion – zum Lesen, Ausdrucken und Anhören: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/die-stillen-in-der-schule-1-vom-glueck-der-introversion/
- „Jugend im Selbstspiegel“ – eigene Texte mit Zeichnungen, präsentiert in einer öffentlichen Lesung: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-mensch-mit-dem-schizophren-denkenden-herzen-und-der-verwirrten-seele/
- „Handy, Schule und unser Gehirn“, neurologisch-psychologische Forschungsergebnisse in Blick auf Handys und soziale Medien: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/alle-vorsaetze-sind-fuer-den-arsch-wenn-man-sich-nicht-daran-haelt/
- „Handyverbot an Schulen – und wir haben ein Problem weniger!“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/handyverbot-an-schulen/
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- „Schülerzeitungsermutigung“ (22 Artikel) – Rückblick, Tipps und Strategien für Schüler-Freiraum: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/redaktionsgroesse-zwei-pizza-regel/
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