„Kopf hoch, Schüler!“ 2. Flow – die beglückende Selbstvergessenheit!

Die neue Reihe „Kopf hoch, Schüler!“ ist langfristig angelegt und stellt die Ermutigung zu entschlossenem Tun, das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit und die konkrete Hilfe aus dem Bereich „Psychologie“ ins Zentrum.

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ (Vaclav Havel)

Klaus Schenck

Liebe Schülerin, lieber Schüler,

Grübeln und Flow gehen zusammen wie Feuer und Wasser in einem Gefäß – nur eines kann gewinnen und übrigbleiben. Im Flow gibt es kein Grübeln, Punkt! Unser Thema ist gesetzt, der Weg ist benannt und den gehen wir jetzt gemeinsam! Noch schnell zur Klarstellung, ich beziehe mich auf das Buch von Volker Busch: „Kopf hoch!“, aber das weißt du ja vom ersten Brief.

Flow ist das Versinken in einer Aktivität, die uns vollkommen ins Tun hinein saugt. Dieses Tun ist handwerklich oder körperlich und fordert uns mittelgradig – weder Über- noch Unterforderung. Hunger und Müdigkeit verfliegen, innere Bedürfnisse schweigen, du bist nicht du, du bist nur Tun und du bist beglückend ganz bei dir, ohne es direkt zu merken. Es ist so ein tolles Gefühl!

Ich bin ein Flow-Typ! Ich glühe für eine neue Idee, ich muss sie sofort anpacken – voll Elan und in der steten Überzeugung: das ist’s, was sich oft nicht unbedingt mit der Realität decken wird, egal: Jetzt ist Flow, jetzt ist Tun, jetzt ist Begeisterung, die keinen Zweifel kennt! Meine drei Flow-Bereiche: Tennis an der Ballmaschine: Ich komme in einen Rhythmus, ich dresche drauf, Bälle im Aus, wen juckt’s? Ich mache es gemeinsam mit einem voll lockeren Typ. Ich gebe alles und krieg‘ mich oft nicht mehr vor Lachen. Zweitens: Ich schreibe leidenschaftlich gern. Es strömt aus mir, ich will es in Worte fassen, ich kämpfe mit Formulierungen, verwerfe, finde neu, also schreibe ich ehrenamtlich beispielsweise für den Tennisverein und die Stadt. Und drittens: die Gestaltung meiner Homepage. Okay, ich bin ein Nischenkanal, was soll’s, ich mache alles so schön, mit so viel innerer Beglückung, ich schaue es mir zigmal an, rufe es zigmal auf, und wenn es anderen hilft und sie mir das als Kommentar geben, freue ich mich mächtig. Also, was ist nun deine Aufgabe? Such dir den Bereich aus, in dem du in Begeisterung voll aufgehst. Und wenn der Grübel-Alp dir wieder auf der Brust sitzt und dein Gehirn okkupiert hat, mach jetzt das, was dich „flowt“… Und nun noch paar „Betriebsanleitungen“ zum Flow.

Flow ist Tun, Tun, Tun und nicht Fernseh glotzen oder mit dem Handy spielen, also passiv konsumieren. Jetzt will ich mal wieder den Herrn Professor zu Wort kommen lassen, und zwar auf Seite 164, dort erklärt er, was im Gehirn passiert oder besser, was nicht passiert: „Was im Gehirn nicht aktiv ist: das ‚Default Mode Network (DMN)‘, dessen Überaktivität beim Grübeln ich Ihnen bereits weiter oben beschrieben habe. Je tiefer wir im Flow versinken, desto stärker wird das DMN heruntergefahren. Dadurch beruhigen sich unsere überdrehten Gedanken.“ Und auch die Mandelkerne, die für das Stresssignal in uns verantwortlich sind, machen es sich gemütlich. Wir kommen zur Ruhe und fühlen uns wohl.

Nun nennt Prof. Busch drei Voraussetzungen für den Flow:

  • Die Tätigkeit muss dir Freude machen, dich richtig begeistern!
  • Die Tätigkeit sollte dich fordern, aber beherrschbar sein, also mittlerer Schweregrad.
  • Die Tätigkeit darf nicht unterbrochen werden, dann ist schlagartig der Flow-Ofen aus! In aller Deutlichkeit für dich: Handy weg, also richtig weg, in einen anderen Raum oder im Flugmodus unsichtbar unter deinen Klamottenbergen! Nix Multitasking, Monotasking, und zwar volle Kanne!

Und jetzt noch ein bisschen Philosophie, ich muss dir ja was bieten: Aristoteles (384-322 v. Chr.) unterschied zwischen dem menschlichen Handeln, das auf ein Ergebnis ausgerichtet ist, und dem Handeln als reinen Selbstzweck, also kein Geldverdienen, irgendwelche Nützlichkeitsüberlegungen – nur Freude am produktiven Tun. Es geht nur um dein unmittelbares Erleben, aber nicht um Entscheidendes, also kann das Nachdenken, auch das grüblerische Denken zuhause bleiben.

Der Herr Professor hat es auf Seite 168 am Ende des Kapitels so schön formuliert, ich übernehme es einfach. Kleine Information: „autotelisch“ heißt „selbstzweckhaft“: „Durch autotelische Tätigkeiten können wir für einen kurzen Moment die Strapazen einer zeitlich durchgetakteten und stressigen Lebensführung vergessen. Das Gehirn kommt zur Ruhe – wir schalten ab.“

Es lebe der Flow! Es lebe das Glück im Flow! Es lebe die Selbstvergessenheit!

Klaus Schenck

Liste aller „Kopf hoch!“-Artikel

Liste aller „Kopf frei!“-Artikel

Meine drei Bitten

  • Schickt bitte die Links, die euch geholfen haben, rum, ich selbst habe keine sozialen Medien. Ich erarbeite für euch die Materialien und ihr macht für sie die Werbung!
  • Wenn eure Eltern einen Familien-Betrieb, ein Familien-Unternehmen haben, fragt sie doch bitte, ob sie Interesse an einem Banner für Azubis mit Abitur haben. Wir sind ein reiner Oberstufenschülerkanal. Link: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/durch-bannerwerbung-an-azubis-mit-abitur/
  • Ein ehrliches „Lehrerbuch“, das schon im Titel „Engagement-Lehrer“ und „Lehrer-Zombie“ beide Seiten nennt, die mein Lehrerleben ausmachten. Wer Schule aus Lehrersicht kennt, wird Schule angemessener und damit taktisch klüger erfassen. Das Buch kostet 16 Euro – nicht viel für den Schul-Durchblick. Stopp, ich will die Restbestände bis Ende April 2025 verkauft haben durch eine Sonderaktion: das Buch für 9,90 Euro! Link: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/vom-engagement-lehrer-zum-lehrer-zombie/

Materialien für Schüler und Lehrer

Neues:

Zentraler Ordner mit einem Überblick über alle wichtigen Materialien und Sendungen, besonders in Blick auf Abitur, Schule und Psychologie: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/abi-vorbereitung/

Schulisches:

Psychologisches:

Sonstiges:

Für 2025: Nicht piensen + klagen → anpacken + tun!

Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.

Für 2025: Vier Schritte: Träumen, Wollen, Tun, Bekommen!

Der „Wenn“ und der „Hätt“ henn noch nie was g´hätt.

Klaus Schenck

Gebt nicht auf! Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.“ (Nawalny)

Klaus Schenck, OSR. a.D.
Fächer: Deutsch, Religion, Psychologie
Drei Internet-Kanäle:
Schul-Material: www.KlausSchenck.de
Schüler-Artikel: www.schuelerzeitung-tbb.de
Schul-Sendungen: www.youtube.com/user/financialtaime
Trailer: Auf YouTube ansehen
„Vom Engagement-Lehrer zum Lehrer-Zombie“/Bange-Verlag 2020:
Info-Flyer: Download

Über den Autor

Klaus Schenck unterrichtete die Fächer "Deutsch", "Religion" und "Psychologie". Er hatte 2003/04 die Schülerzeitung "Financial T('a)ime" (FT) zunächst als Printausgabe ins Leben gerufen, dann 2008 die FT-Homepage, zwei Jahre später die FT-Sendungen auf YouTube (www.youtube.com/user/financialtaime) , zusätzlich ist noch seine Deutsch-Homepage (www.KlausSchenck.de) integriert, sodass dieses "Gesamtpaket" bis heute täglich auf rund 1.500 User kommt. Mit der "FT-Abi-Plattform" wurde ab 2014 das Profil für Oberstufen-Material - über die Schülerzeitung hinaus - geschärft, ab August 2016 ist wieder alles in einer Hand, wobei Klaus Schenck weiterhin die Gewichtung auf Schulmaterial beibehält und die Internet-Schülerzeitung (FT-Internet) bewusst auch für andere Interessierte öffnet.

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