Was bringen mir Schule und die Schülerzeitung?
Vom Komparsen zur Bambi-Verleihung
Wie ein ehemaliger Schüler durch Schülerzeitung und Schule zu seinem Traumberuf kam und was du daraus lernen kannst

Wir lernen in der Schule auf Vorrat, das ist schlichtweg Fakt. Selten wird man in seinem späteren Leben tatsächlich das anwenden, was man sich in mühevoller Arbeit in der Schule erarbeitet hat. Doch dann hört man immer wieder denselben Spruch von Lehrern: „Ihr lernt nicht für die Schule, sondern für euer Leben!“ Das ist aus dem Mund von Lehrern leider nur wenig glaubhaft. Eine der 11ten Klassen und die Klassenstufe 12 hörten jedoch recht ähnliche Worte nun auch aus dem Mund eines ehemaligen Schülers des Wirtschaftsgymnasiums: Tobias Haas, 21 Jahre und Medienstudent.


„Man kommt nur rein, wenn man jemanden kennt, Kontakte hat“, sagt Tobias, als er vor der 11ten Klasse steht. Schon seit er zwölf Jahre alt ist, war es sein großer Traum, einmal ins Fernsehgeschäft einzusteigen. Insgesamt sechs Jahre bei der Schülerzeitung bestärkten ihn in seinem Vorhaben, doch „ohne die Schülerzeitung financial t(’a)ime und meinen ehemaligen Lehrer Klaus Schenck wäre ich heute nicht da, wo ich bin“, erzählt er uns. Er hatte schon früh angefangen, sich seinen Traum vom Einstieg ins Fernsehen zu erfüllen und Kontakte zu knüpfen. Anfangs mit Komparsen-Rollen bei Scripted-Reality-Shows und einer Fotostory in der „Bravo“, auch wenn er dafür Fehlstunden kassierte. Das hieß jedoch noch lange nicht, dass ihm die Schule gänzlich egal war: „Geht nicht mit der Einstellung ran, das brauche ich ja eh nicht mehr, nein, strengt euch an, gebt alles! Die Schuld für eure Kein-Bock- Einstellung ist nicht beim Lehrer zu suchen“, gibt er uns mit auf den Weg, „Schule macht Sinn. Ich kenne den Punkt, an dem man sich denkt, Leute, ne, ich lass das, weil ich gescheitert bin, aber es lohnt sich zu kämpfen!“ Solche Worte klingen aus dem Mund eines ehemaligen Schülers einfach tausendmal glaubwürdiger (und motivierender) als die Floskeln der Lehrer. Besonders viel Selbstbewusstsein vor der Kamera habe er allerdings durch Unterrichts-Präsentationen erreicht, die gefilmt und anschließend auf den YouTube-Channel der Schülerzeitung hochgeladen wurden, auch seinen Klassenkameraden sei es so gegangen.

In das „Moderatoren-Business“ kam er allerdings erst durch die Schülerzeitung financial t(’a)ime, in der er sich im Computerbereich in seiner Schulzeit sehr engagierte.

2014 durfte er in der SWR-Landesschau Moderatorenluft schnuppern. Durch einen Schülerzeitungspreis war es ihm und seinen Kollegen der ft möglich, das Studio der SWR-Landesschau zu besuchen und an der Seite von Stephanie Haiber die Sendung zu moderieren.
Durch sein Engagement in der Schülerzeitung, aber auch im Privatleben, hatte er schließlich die Chance, einige große Praktika an Land zu ziehen, unter anderem beim privaten Hörfunk „bigFM“ und beim Social-TV Sender „joiz Germany“. Sein größter Erfolg war allerdings, ein Redaktionspraktikum beim erfolgreichsten deutschen Morgenmagazin, dem SAT.1-Frühstücksfernsehen.
Zum Schluss gibt er uns noch einen großen Tipp auf den Weg: „Kämpft für eure Träume, egal wie unerreichbar sie scheinen, aber lasst nicht alles mit euch machen!“
Artikel: Alison Strauch
Fotos: Klaus Schenck
Materialien für Lehrer und Schüler



- Welche Idee steckt dahinter: „Der Nischenkanal der Abi-Kämpfer“: https://www.schuelerzeitung-tbb.de/der-nischenkanal-der-abi-kaempfer/
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Für ukrainische Jugendliche habe ich meine Internetplattform zur Verfügung gestellt. Gleiches wollte ich jüdischen Jugendlichen anbieten und mailte alle jüdischen Gymnasien an – bis jetzt ohne Antwort. Mir wäre wichtig gewesen, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar zu machen. Ich bereite für Oberstufenschüler kostenlos im Internet die aktuellen Deutsch-Abi-Werke vor, schreibe für das städtische Mitteilungsblatt und ein Infoblatt in Arosa und als Pressewart für unseren Tennisclub. Alles nichts Weltbewegendes, aber es ist ein konkretes Tun, ein konkretes Engagement, ein konkreter Dienst für andere. Das nimmt mir das sinnlose Grübeln, Ängstigen und Verzweifeln an einer Welt, der ich mich hilflos ausgeliefert fühle.
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Der „Wenn“ und der „Hätt“ henn noch nie was g´hätt.
Klaus Schenck
„Gebt nicht auf! Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines – die Untätigkeit der Guten.“ (Nawalny)