Das Wochenende des TC Tauberbischofsheim zerfällt – literarisch formuliert – in „Himmelhoch jauchzend – Zum Tode betrübt“, zunächst der Samstag als Tag des Jauchzens.
Die Herren 40 empfingen den Tabellenletzten aus Mannheim und sahnten „voll Kanne“ ab, 9:0, Kurz-Verlauf: Schläger in die Hand, Ball auf den Platz, Sieg in die Tasche, Platz abgezogen. Was wie ein Tennis-Märchen in Kurzform klingt, kommt der Wahrheit sehr nahe: Thomas Heß, Volker Schäfer, Tobias Düll spielten tupfengleiche Ergebnisse ein: 6:2 und 6:0. Jochen Häfner sorgte für leichte Änderung: 6:0 und 6:3, Dominik Müller fiel mit 6:1 und 6:2 leicht ab und Axel Vogt patzte fast schon, er musste ins Match-Tie-Break, das er recht knapp gewann. Die Doppelspiele liefen als Durchmarsch-Siege. Wichtig an diesem klaren Ergebnis ist die Stabilisierung der Mannschaft in Blick auf den Abstieg, der mit dem Sieg wohl abgewendet ist.
Am Tag des Tennis-Jauchzens wollten die U18 Juniorinnen beim Tabellenletzten Altheim nicht als „Mauerblümchen“ dastehen und wendeten die Herren-40-Taktik an: nicht lange fackeln, Siege sofort kassieren: Anna-Maria Eisenhauer, Leni Uhl, Anika Herm und Lina Lohmeyer, alles Siege im Einzel und Doppel auf Herren-40-Niveau, Sieg: 6:0. Damit haben sich die Juniorinnen im Mittelfeld gut etabliert.
„Finsternis-Ergebnisse“ am Sonntag bei den Herren 1 und Damen 1, aber keiner war „zum Tode betrübt“, sondern jeder sah nüchtern gefasst der Realität ins Auge. Beim Tabellenzweiten Buchen/Bödigheim war für den Tabellenletzten nichts zu holen – außer ein oder zwei Ehrenspielen. Herren 1 wird absteigen und die klare Strategie: neues Jahr auf neuer Anlage mit neuen Spielern ergibt neuen Aufstieg „und dann bleiben wir!“. Die schon „eingepreisten“ Klatschen bekamen Lukas Fleck, Alexander und Tim Hofmann und Luis Weinig. Ganz in das Klatschen-Schema passte Jochen Häfner nicht: es war ein kampfbetontes Spiel mit beeindruckenden Ballwechseln, fast schon Wimbledon reif und mit recht knappem Ergebnis. Volker Schäfer bot Spektakuläres: Mit einer Becker-Rolle beeindruckte er nicht nur, sondern wirbelte dabei noch so viel roten Sand auf, dass wohl der Gegner kurz die Sicht verlor und dann auch noch den Mut bei so viel körperlicher Entschlossenheit, Schäfer „jumpte“ so die Mannschaft zum Ehrenspiel im Einzel. Es ist nicht ganz überraschend, dass Häfner/Schäfer als Einzige ihr Doppel gewannen. Gesamtergebnis: 2:7.
Wenn bei den Damen die Tabellenletzten – nach dem Rückzug von Lauda – die Tabellenersten, Eberbach, empfangen und wenn bei Tauberbischofsheim gleich mehrere Stammspielerinnen fehlen, sodass Spielerinnen in der ersten Mannschaft sind, die sich das kaum haben vorstellen können, ist kein „Blumentopf“ zu gewinnen und so brach niemand bei 0:9 in Tränen aus. Die Niederlagen in den Einzeln waren dennoch ausgeglichene Spiele, auf die manche sogar richtig stolz sein konnten: Patricia Dörr, Maren Rösslein, Alexandra Roth und Katrin Müller. Simone Schäfer zwang ihre Gegnerin ins Match-Tie-Break, das Schäfer verlor. Das spannendste Spiel war die knappe Niederlage für Clara Murphy. Was im ersten Satz nach klarem Durchmarsch aussah, kippte im zweiten und trotz großer Unterstützung vieler Zuschauer verlor Murphy am Ende 9:11, das erhoffte Ehrenspiel tanzte wie ein Ball auf dem Netz, um dann aber zugunsten der gegnerischen Seite ‘runterzukullern. Für eine Überraschung in den Doppelspielen sorgten Sabrina Theobald/Katrin Müller: Sie gewannen den ersten Satz, verloren den zweiten und wurden erst im Match-Tie-Break geschlagen, die anderen zwei Doppelspiele gingen deutlich „den Bach runter“. Von daher gibt die 0:9-Niederlage nicht unbedingt viele ebenbürtige Spiele auf „Schlägerhöhe“ wieder, schon gar nicht die knappen.
Artikel und Fotos: Klaus Schenck
Tennis
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