
Liebe Leserinnen und Leser,

sie kommen leise, eher still und zurückhaltend, die Sternsinger – Jungen und Mädchen, und sie engagieren sich für andere, dieses Jahr für Kinderrechte in Afrika (Kenia) und Lateinamerika (Kolumbien). Sie singen ihre Botschaft: „Kinder haben eine Stimme. Jedes Kind hat einen Traum. Jedes Kind will Freunde haben und zum Leben Zeit und Raum…“
Diese Stillen imponieren mir, sie stehen vor der Eingangstür, singen, sagen ihren Spruch, erklären das Projekt und freuen sich, wenn sich die goldene Spendenbox füllt. Sie haben – eher versteckt, und das ist der große Unterschied zu Halloween – einen Sack für Süßigkeiten, die ich jedes Jahr vorher für sie kaufe. Und mir ist das Spendengeld wichtig, wobei für mich diese vier Kinder, die mich besuchen, im Zentrum der Spende stehen. Sie sollen spüren, wie ich ihr Engagement unterstütze und natürlich sollen sie auch stolz sein, wie viel ihr Gehen, Besuchen und Singen von Haus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung erbracht haben.

In diesen zehn Minuten sind mir die vier Kinder in ihrem Tun wichtig. Ich höre konzentriert zu, warte ruhig den Ablauf ab, weiß natürlich, wo an meiner Tür Geld und Süßigkeiten liegen, ich muss mir darüber keine Gedanken machen, meine Gedanken gehören ausschließlich diesen Sternsingern im Halbkreis vor meiner Wohnungstür. Mir ist dieses Wertschätzende für Kinder und Jugendliche wichtig, die – wie meine Sternsinger – zwei Tage und entsprechende Stunden opfern und sich – je nach Wetterlage – auch ziemlich warm anziehen müssen. Ich schaue bei ihrem Singen in ihre Gesichter, sie schmettern nicht das Lied, es ist kein Feuereifer da, der die Spende fordert, eintreibt, fast schon erzwingt, es ist alles so zart, zurückhaltend lieb, eher wie Engel, die behutsam zu den Menschen kommen, ihre Botschaft verkünden, sich über die Spende der Nächstenliebe freuen und leise wieder „entschweben“ – zum Nachbarn, ins Nachbarhaus, über die Straße.

In diesen vier Kindern ist an Dreikönig der Segen zu mir gekommen – in den Worten „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“). Die Sternsinger sind Boten – die Übersetzung des lateinischen Wortes „angelus“ für Engel – Boten eines Gottes, der segensreich, still und behutsam mich begleitet und auf den ich mein Lebensvertrauen setze. Mir sind diese Sternsinger-Kinder zum Jahresbeginn als Botschafter der Nächstenliebe, aber auch als Botschafter meines eigenen Glaubens wichtig, und der von ihnen angebrachte Segensspruch in den drei Buchstaben „C+M+B“ über meiner Wohnungstür erinnert mich täglich daran.
Mich würde es für all die Sternsinger freuen, wenn in ganz vielen Menschen ihr Segen widerhallt – nicht nur in Form einer Spende, sondern auch in einem herzlichen Dankeschön und ganz viel Anerkennung für ihr Engagement – als Ermutigungsgeschenk von uns für sie!
Artikel und Fotos: Klaus Schenck, 2025
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