Gülle – Was soll denn die „Scheiße“ auf den Äckern?

Ist Gülle wirklich so schlimm, wie es oftmals in den Medien behauptet und wie sie verteufelt wird? Was ist Gülle denn überhaupt?
Gülle ist ein natürlich anfallender Wirtschaftsdünger, der zum Großteil aus Kot oder Urin von Nutztieren besteht. Die Gülle kann unterschiedlich dick oder dünn sein und unterschiedlichste Nährstoffzusammensetzungen haben. Es stecken Nährstoffe, wie Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium und verschiedene Spurenelemente in unterschiedlichsten Anteilen in ihr. Außerdem kann durch die organische Substanz der Gülle Bodenhumus aufgebaut werden. Das hört sich ja eigentlich erstmal nicht schlecht an… Ist es auch nicht! Denn die Gülle gibt den Pflanzen für das Wachstum benötigte Nährstoffe und ersetzt synthetisch aufwendig hergestellte Dünger. Man sollte sie also definitiv nicht verteufeln.

Gärrest in streifenform ausgebracht

Allerdings ist ein großes Problem, dass in manchen Regionen Deutschlands der Tierbesatz, also der damit verbundene Gülleanfall, zu hoch für die vorhandene Fläche ist – und das darf man auch nicht schönreden, denn es hat Folgen für die Umwelt. Zudem wirft es noch ein schlechtes Licht auf andere Landwirte, die ihre Tierhaltung ihrer Fläche angepasst haben, denn es wird oftmals alles pauschalisiert. Gülle ist auch nicht gleich Gülle, jeder bringt etwas anderes auf seinen Flächen aus. Beispielsweise hat eine Rindergülle weniger Stickstoff und Phosphat als eine Schweinegülle, aber dafür mehr Kalium.

Außerdem gibt es auch noch den „Gärrest“. Wir bringen bei uns auf dem Hof eigentlich gar keine Gülle aus, sondern nur Gärrest. Die Besonderheit vom Gärrest ist, dass die Gülle zuvor, bei uns gemeinsam mit Mist und mit anderen nachwachsenden Rohstoffen, in einer Biogasanlage vergoren wurde. In der Biogasanlage wurde daraus Strom und Wärme erzeugt. Außerdem ist das übrige Gärrest emissionsärmer als herkömmliche Gülle.

Ausbringung der Gärreste

Zusammenfassend kann ich nochmal betonen, es ist wie bei allem, die Menge macht‘s. Für jeden Betrieb macht es eigentlich auch nur Sinn eine für das Pflanzenwachstum angepasste Menge an Nährstoffen auszubringen. Außerdem ist Gülle nicht gleich Gülle. So schlecht wie ihr Ruf ist Gülle definitiv nicht, sie sollte, wie wir es auch tun, mit Maß und Verstand eingesetzt werden.

Artikel: Johanna Werr      Bilder: Maria/ Johanna Werr

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Klaus Schenck, OSR. a.D.
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Über den Autor

Klaus Schenck unterrichtete die Fächer "Deutsch", "Religion" und "Psychologie". Er hatte 2003/04 die Schülerzeitung "Financial T('a)ime" (FT) zunächst als Printausgabe ins Leben gerufen, dann 2008 die FT-Homepage, zwei Jahre später die FT-Sendungen auf YouTube (www.youtube.com/user/financialtaime) , zusätzlich ist noch seine Deutsch-Homepage (www.KlausSchenck.de) integriert, sodass dieses "Gesamtpaket" bis heute täglich auf rund 1.500 User kommt. Mit der "FT-Abi-Plattform" wurde ab 2014 das Profil für Oberstufen-Material - über die Schülerzeitung hinaus - geschärft, ab August 2016 ist wieder alles in einer Hand, wobei Klaus Schenck weiterhin die Gewichtung auf Schulmaterial beibehält und die Internet-Schülerzeitung (FT-Internet) bewusst auch für andere Interessierte öffnet.

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